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Metaphern

Metaphern haben für die Kommunikation und das eigene Verständnis eine unglaublich große Bedeutung.

Schon seit alters her werden Metaphern als Mittel zur Lehre und Veränderung von Vorstellungen, Ideen und Lebenseinstellungen eingesetzt.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung und Funktion
  2. Wichtige Prinzipien von Metaphern
  3. Metaphorische Lösung
  4. Konstruktionen von Metaphern
  5. Vorsicht vor Missverständnissen in Metaphern
  6. Übung zur Entwicklung für Metaphern
  7. Symboliken für Metaphern
  8. Metaphernsammlung

Einleitung und Funktion

Einleitung

Metaphern haben für die Kommunikation und das eigene Verständnis eine unglaublich große Bedeutung. Schon seit alters her werden Metaphern als Mittel zur Lehre und Veränderung von Vorstellungen, Ideen und Lebenseinstellungen eingesetzt. Schamanen, Philosophen und Propheten haben intuitiv die der Metaphern innewohnende Kraft erkannt und sich ihrer bedient. Von Platon bis Jesus, von Buddha über Don Juan bis hin zu Richard Bandler wurden Metaphern als powervolle Beeinflussungswerkzeuge erkannt und genutzt.

In Metaphern stehen Menschen, Tiere oder Pflanzen bestimmten Schwierigkeiten gegenüber oder sie sind in besonderen Situationen. Die Metapher erzählt, wie sie das Problem lösen, die Situation bewältigen konnten. So erfahren wir etwas und vielleicht trifft uns die Metapher und vermittelt uns eine Idee, wie wir unsere Probleme lösen können.

Funktion und Nutzen

  • Die Metapher liefert Spielmaterial für das Unbewusste. Der rote Faden der Metapher vertreibt dem linken Gehirn die Zeit, und die Botschaft gelangt direkt in das Unbewusste; die linke Gehirnhälfte hat keinen Zugriff darauf.
  • Die Metapher kann auch gut im Coaching eingesetzt werden, denn sie bietet einen Reiz, um auf neue Art und Weise über etwas nachzudenken. Die aktuelle Problematik wird in einen anderen Kontext übersetzt und kann dann mit mehr Abstand betrachtet werden.
  • Die Metapher kann oft bei einer Integration ungeheuer hilfreich sein. Eine Sackgasse löst sich auf durch eine plötzliche Einsicht. Auch wenn die Metapher nichts anderes tut, als eine Information für die andere Gehirnhälfte zu übersetzen.
  • Den Teilnehmern von Seminaren kommen die Inhalte wesentlich vertrauter und eingängiger vor, nachdem man eine Metapher dazu erzählt hat.
  • Metaphern steigern die Motivation und Stimmung. Sie können gut genutzt werden, um jemand anderes in einen bestimmten Gefühlszustand zu versetzen.

Wichtige Prinzipien von Metaphern

A) Pacing und Leading

Cameron-Bandler erzählt folgendes Beispiel, bei dem schon bald das aktuelle Erleben und das gewünschte Erleben verwischen und damit das Pacen und Leaden fließend ineinander übergeht:

"Eine attraktive Frau namens Dot kam zur Beratung. Sie wollte lernen, ihre Promiskuität zu kontrollieren, und suchte deswegen um Hilfe nach. Sie war mit einem guten Mann verheiratet (so ihre Beschreibung) und hatte zwei liebe Kinder, aber ließ sich, wann immer und mit wem auch immer es möglich war, auf außereheliche Beziehungen ein. Sie wollte dieses Verhalten abstellen.

Ich gebrauchte die folgenden Elemente in ihrer Schilderung, um eine therapeutische Metapher aufzubauen. Wie so viele attraktive Frauen war Dot um ihre schlanke Figur besorgt (obwohl sie keinesfalls zu dick war), und daher verwendete ich diesen Inhaltsbereich, um die Metapher wie eine natürliche Ausweitung unserer therapeutischen Interaktion erscheinen zu lassen."

Problembeschreibung Therapeutische Metapher

Diese Promiskuität führt sie zum Verlust ihres Ehemannes und ihrer Selbstachtung. Eine Frau auf dem Weg zur Fettleibigkeit. Dot kann der Versuchung, die andere Männer für sie darstellen, nicht widerstehen.
Eine Frau, die nahrhaften Nachspeisen und gutem Essen nicht widerstehen kann, wenn sie auswärts isst. Dot findet außerehelichen Sex aufregender. Diese Frau liebt es, außer Haus zu essen. Dot ist mit den sexuellen Beziehungen in ihrer Ehe unzufrieden. Diese Frau stochert in ihrem eigenen hausgemachten Essen nur herum.

Jede außereheliche Erfahrung produziert mehr Schuld und bringt sie dem Verlust ihres Ehemannes näher. Jedes auswärts verspeiste Mahl produziert mehr Fett. Dots Schuld wird so schmerzhaft, dass sie etwas dagegen tun muss. Sie kann nachts nicht schlafen usw. Die dicke Dame muss etwas gegen ihre Gewohnheiten tun. Sie passt nicht mehr in ihre Kleider. Dot hatte nie befriedigendes Sexualverhalten zusammen mit ihrem Mann entwickelt. Die dicke Dame hatte nie gelernt, etwas Schönes für sich selbst zu kochen.

Bis hierhin ist jedes Element in der konstruierten Metapher isomorph (d.h. es besteht eine Eins-zu-eins-Beziehung in der Struktur) zum vorliegenden Problem. Die Elemente spiegeln das vorliegende Problem durch ihre zum Problem analoge Form. Der nächste Schritt besteht nun darin, von der Spiegelung des Problems zu einer Lösung auf der Verhaltensebene überzugehen.

Die erwünschte Reaktion, auf die die Metapher aus ist, besteht darin, dass Dot ihr Verhalten ändert, und zwar so, dass es zu einer Problemlösung kommt. Die Geschichte muss daher bei der fettsüchtigen Frau, die von Dot ja metaphorisch repräsentiert wird - für eine Verhaltensänderung sorgen.

Dot soll Energie darauf verwenden, stimulierende und befriedigende sexuelle Erlebnisse mit ihrem Mann herbeizuführen. Die Frau machte sich daran, die Küche umzustellen. Sie begann Kochbücher zu lesen, um geeignete Gerichte zu finden, und begann damit zu experimentieren, gesunde und bekömmliche Mahlzeiten zu bereiten.

Dot soll zu Hause die notwendige Befriedigung finden. Mit der Zeit, schneller als man vermuten würde, stellte sie fest, dass es in den Restaurants nichts gab, was an ihre eigenen heimischen Schöpfungen heranreichte, und sie hatte nicht mehr das Bedürfnis, sich anderswo vollzustopfen, da sie ja nun zu Hause ihre Befriedigung fand. Dot ist stolz auf ihre Ehe und ihre sexuelle Beziehung zu ihrem Ehemann. Schlank und rank, wie diese Frau jetzt ist, ist die einst dicke Frau ebenso stolz auf ihr eigenes kulinarisches Geschick wie auf ihre straffe Figur.

Menschen reagieren auf solche Metaphern, ohne sich angestrengt zu bemühen. Es passiert etwas, doch sie wissen oft gar nicht genau was.

Metaphorische Lösung

B) Doppelinduktion

Für die Doppelinduktion ist charakteristisch, dass einer Person von zwei Sprechern eine oder mehrere Metaphern zeitgleich erzählt bzw. Suggestionen oder Instruktionen zeitgleich (auch kombiniert) gegeben werden. Dabei nutzt ein Sprecher für seinen auditiven Input das rechte Ohr dieser Person und der andere für seinen auditiven Input das linke Ohr. Das Ziel ist eine Überladung der bewussten Wahrnehmung, um so Informationen direkt in das Unbewusste zu transportieren. Dabei wird jede Botschaft von der gegenüberliegenden Gehirnhälfte verarbeitet, das führt zu unterschiedlichem Erleben in den beiden Körperhälften.

C) Verschachtelte Geschichten

Geht es um metaphorische Abbildung komplexer Zusammenhänge oder Vermittlungsschritte bietet sich das Arbeiten mit den sogenannten "verschachtelten Geschichten", die auch "gestapelte Realitäten" oder "Nested Loops" genannt werden, an. Vom Aufbau her bedient man sich dabei einer Geschichte, in die eine Geschichte eingebettet wird ... usw. Das Umschalten oder der Umstieg von einer in eine andere Geschichte erfolgt zu einem Zeitpunkt relativer Spannung der aktuellen Geschichte.

Anfang

1. Beginne Geschichte A

2. Beginne Geschichte B

3. Beginne Geschichte C

4. Beende Geschichte C

5. Beende Geschichte B

6. Beende Geschichte A

7. Ende

Das Schließen der Geschichten erfolgt also wie das Abtrocknen gewaschener Teller. Ebenso wie man hier die zuletzt begonnene Geschichte zuerst beendet, nimmt man den zuletzt gereinigten Teller als ersten vom Stapel, um ihn zu trocknen.

Konstruktionen von Metaphern


Konstruktionen von Metaphern
  1. Problem bestimmen:
    Worum geht es? Wer sind die relevanten Personen? Welche Rolle spielen sie?
    Wie handelt die Hauptperson? Wie reagieren die anderen? usw...
    Fertige eine Problembeschreibung an.
  2. Ziel bestimmen:
    Was möchte die Person, die das Problem hat, erreichen? Wie reagieren die relevanten anderen Personen auf das Verhalten?
    Halte auch diese Problemlösung schriftlich fest.
  3. Geeignete Inhaltsebene auswählen:
    Suche eine Inhaltsebene, die die Problemstruktur spiegeln könnte, z.B. Götterhimmel, Reich der Dämonen, Märchen mit Prinzen, Prinzessinnen, Zauberern, Hexen und Feen, sprechenden Tieren, Pflanzen und Steinen, Fabelwesen und Gestalten aus dem Reich des Science-Fiction, große Persönlichkeiten der Geschichte.
    Wichtig: Die Inhaltsebene muss für den Adressaten der Metapher interessant sein.
  4. Problem und Ziel in den Inhaltsebenen spiegeln:
    Die Geschichte muss dem Problem strukturell ähnlich sein. Die therapeutische Metapher enthält grundsätzlich die Struktur der problematischen Situation des Klienten, seine Beziehungen und den Problemzusammenhang. Dann sollen die Strukturen und Prozesse der Zielerreichung im Medium der Geschichte gespiegelt werden.
  5. Den Weg zum Ziel entwerfen:
    Ressourcen einbringen und das Gefühl aufbauen, dass der Klient befähigt ist, mit dem Problem fertig zu werden. Halte den Weg zum Ziel schriftlich fest.
  6. Die Metapher schreiben.
    Bitte jeweils eine Zeile frei lassen.
  7. Die Metapher ökologisch prüfen.
    Überprüfe die Ökologie des Zieles. Passt das Ziel in den Lebenszusammenhang eines Menschen hinein, ohne negative Konsequenzen für die Persönlichkeitsstruktur des Betreffenden und seinen sozialen Zusammenhang nach sich zu ziehen. Unnütze und gefährliche Einsichten sollten ausgeschlossen werden. Prüfe die Metapher auf Unannehmlichkeiten, die getilgt werden können und mögliche Interpretationen und Schlussfolgerungen, die nicht erwägt werden sollen.
  8. Feedback-Instruktionen einbauen:
    Möglichkeiten einbauen, um physiologische Signale zu provozieren, damit erkannt werden kann, ob der Zuhörer "mitgeht".
  9. Die Metapher verfeinern

    • Verbesserungen einfügen
    • NLP-Muster nutzen für den Weg zum Ziel
    • Spiegeln und Führen mit Repräsentationssystemen:
      Pacing des Hauptrepräsentationssystems,
      Führen in neue Repräsentationssysteme, um die Wahrnehmung zu erweitern.
    • Spiegeln und Führen von Satir-Kategorien:
      Beschwichtiger, Ankläger, Rationalisierer, Ablenker.

Vorsicht vor Missverständnissen in Metaphern

"Eine sehr kompetente Frau, die in einer sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft arbeitete, wollte, dass eine schizophrene Frau mehr Zeit im Tagesraum verbringen sollte, damit sie dort mehr in Kontakt mit anderen käme und weniger Zeit in Isolation verbringen würde. Also erzählte sie ihr eine Geschichte über eine wunderschöne Rose, die hinten in einer schattigen, feuchten Ecke eines Hinterhofes blühte. Eines Tages bemerkte der Gärtner diese Rose, schnitt sie ab und stellte sie in eine Vase in den Eingangsraum, wo jeder, der vorbeiging, sie sehen und bewundern konnte ...
Am nächsten Tag schnitt sich die junge Frau die Pulsadern auf, um Aufmerksamkeit zu erhalten (Genauso wie der Gärtner die Rose geschnitten hatte)!"

Man kann niemanden hundertprozentig davon abhalten, eine Art der Interpretation zu finden, von der man nicht will, dass er sie macht; aber man kann zumindest so sorgfältig sein, dass man es ihm schwer macht, den falschen Weg einzuschlagen. Prüfe deshalb Deine Metaphern auf unbeabsichtigte Bedeutungen, Mehrdeutigkeiten, Vorannahmen und mögliche Interpretationen. Natürlich lebt eine gute Metapher aber auch von diesen Prozessen.

Sätze wie "den Löffel abgeben" haben zwei Bedeutungen: eine wörtliche und dass jemand stirbt. Jedes Mal, wenn man eine solche Redewendung gebraucht, werden beide Bedeutungen registriert.

Metaphern vortragen

Ebenso wichtig wie die Konstruktion ist die Art und Weise, wie die Metapher letztendlich vorgetragen wird. Dabei ist ein optimaler Rapport äußerst wichtig. Bei Gruppen möglichst die drei Hauptrepräsentationssysteme pacen.


  1. Kongruent vortragen
  2. Die Absicht verstecken (So tun, als wäre die Geschichte von jemand anderem oder für jemand anderes)
  3. Trace, ja oder nein (in Trace in der Regel besser zu verankern)
  4. Unbewusstes Feedback beachten
  5. Nicht deuten

Quellen für Metaphern

  • Bandler und Grinder empfehlen Fachzeitschriften
  • Tierfabeln
  • Märchengeschichten für Kinder (Grimms Märchen, 1001 Nacht usw.)
  • Sufi-Geschichten
  • Bibel und andere religiöse Bücher
  • Internet-Sammlungen
  • Science-Fiction
  • Geschichtliche Metaphern (Hannibal, Cäsar, Heinrich der VIII. u.v.a.)

Übung zur Entwicklung für Metaphern


  1. A findet einen Zustand, den er verändern möchte und findet dazu einen entsprechenden Zielzustand, den er stattdessen erreichen möchte.
  2. B befragt nun A anhand der Liste zunächst zum Ausgangszustand: "Wenn dieser Zustand, dieses Problem, dieses Gefühl .... (hier die entsprechenden Begriffe der Liste einsetzen) .... wäre, welche Art von .... (z.B. Landschaft) ...... wäre es dann?"
    Findet fünf bis zehn oder mehr Metapher für diesen Zustand und geht diese Schritte anschließend genauso mit dem Zielzustand durch.
  3. B erfindet nun mit den gefundenen Begriffen eine Geschichte. Er beginnt mit der Ausgangssituation und leitet dann innerhalb der Geschichte mit den entsprechenden Metaphern elegant in den Zielzustand über.

Die Überführung von dem einen in den anderen Zustand kann auf die unterschiedlichste Weise geschehen:

  • ein fliegender Teppich
  • die Hauptperson steigt in ein Flugzeug
  • sie träumt einen Traum
  • eine andere Person taucht auf und erzählt eine Geschichte usw.

Arbeitsblatt zur Entwicklung von Metaphern

Wenn dieser Zustand ein/e ...... wäre?

Landschaft


Farbe


Märchen


Idol/Held


Fahrzeug


Getränk


Temperatur


Klang


Musik


Geschmack


Vogel


Pflanze


Wetter


Tier


Symboliken für Metaphern

SymbolikBedeutung
AbgrundAngst vor dem Absturz
HafenAnkunft, Heim, Sicherheit
HausGeborgenheit, Symbol für die Person selbst und ihre derzeitige Befindlichkeit
Insekten, Madenetwas ist faul;
Fliegen: etwas ärgert;
Schmetterling: Transformation;
Bienen: Fleiß
JongleurLust, verschiedene Dinge gleichzeitig gut und elegant zu tun
KaktusScheu vor Berührung/Berührtwerden
KreisVollkommenheit, vollendete Harmonie
LehrerInnerer Ratgeber
LilieWiedergeburt, Transformation
Magier, ZaubererJemand, der die Kraft hat, seine inneren Räume umzugestalten
MagnetWas uns anzieht
NacktheitUngeschützt, offen sein, Sinnlichkeit
NebelEtwas, das im Verborgenen ruht, langsames Vorankommen
OfenEine Idee ausbrüten, sich ausruhen
ÖlFeuer anfachen, die Wogen glätten
PaketEtwas loslassen
Parfüm SinnlichkeitFehlende Selbstkontrolle, sich als Opfer fühlen
PuzzleNoch fehlende Klarheit
PyramideNeue Stufe des Bewusstseins
RegenbogenGoldtopf am Ende des Regenbogens, Vollendung
ReiseVeränderung und Wachstum
SchattenUngenutztes Potential, versteckte "gute Absicht"
SchiffPerson in ihren Gefühlen
TanzenFehlende Selbstkontrolle, sich als Opfer fühlen
TunnelBeschränktheit, veränderte Bewusstseinsebene, innerer Weg zu sich selbst
WetterEmotionaler Zustand
WieseAusgeglichenheit, Verbundenheit mit der Natur
ZimmerEin Aspekt des Selbst