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Virginia Satir: Ihr Leben, Ihre Ziele und Visionen

Virginia Satir
  • Virginia Satir (1916-1988) geb. in Wisconsin
  • Entwicklerin der Familientherapie
  • Modell für NLP
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Inhaltsverzeichnis

  1. Das Leben Virginia Satirs
  2. Der Ansatz von Satir
  3. Menschliche Freiheiten
  4. Negative Kommunikationsarten
  5. Weitere Informationen
  6. Wichtige Werke

Das Leben Virginia Satirs

Virginia Satir wurde 1916 als Älteste vieler Geschwister auf einer kleinen Farm in Wisconsin geboren. Ihr Vater war ein einfacher, wenig gebildeter Arbeiter, ihre Mutter kam aus vornehmen bürgerlichen Kreisen und legte viel Wert auf Bildung.

Aufgrund der unterschiedlichen Hintergründe gab es viel Streit zwischen den Eltern, den sie aber nie vor den Kindern ausgetragen haben. Dennoch war das schwierige Verhältnis zwischen den Eltern immer latent spürbar. Der Vater versuchte seine Probleme durch Alkohol in den Griff zu bekommen. Auch aufgrund des schwierigen Elternhauses wollte Virginia Satir schon mit fünf Jahren "Familien-Detektivin" werden.

Nach ihrem College-Abschluss arbeitete Virginia Satir als Lehrerin und machte nebenbei eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin. Während dessen absolvierte sie auch eine psychoanalytische Ausbildung.

Im Anschluss an diese Ausbildungen eröffnete sie eine private Praxis, in der sie zuerst nur mittellose Patienten behandelte, da sie als Nicht-Medizinerin keinen Zugang zu anderen, zahlenden Patienten bekam.

  • 1955 bis 1958 erhielt Virginia Satir einen Lehrauftrag im Illinois State Psychiatric Center in Chicago. Nebenbei leitete sie 2 private Therapiepraxen, engagierte sich in einem Schulzentrum und arbeitete als freie Beraterin einer Firma.
  • 1959 gründet Virginia Satir zusammen mit Don D. Jackson und Jules Riskin das berühmte Mental Research Institut (MRI) in Palo Alto. Sie begann in verschiedenen Bundesstaaten Vorträge und Therapie-Demonstrationen zu halten.
  • 1966 stieg sie aus dem MRI aus, widmete sich voll und ganz ihrer Lehrtätigkeit und dem Ausbau ihres "Conjoint Family Therapy"-Ansatzes
  • 1972 lernte sie den damals 22jährigen Richard Bandler kennen
  • In den 70er Jahren stand sie nicht nur mit den unterschiedlichsten Therapeuten sondern auch mit verschiedenen Indianerstämmen in enger Verbindung. Hier hatte sie für sich eine Quelle der Spiritualität gefunden.
  • 1977 gründete Virginia Satir das "Avanta Network". In diesem Nonprofit-Unternehmen wollte sie die Menschen zusammenführen, die sie ausgebildet hatte und die ihre Werte teilten. Sie hatte die Vision eines umfassenden Friedens zwischen allen Menschen. Ihr Netzwerk wollte sie nun dazu nutzen die Fähigkeiten und Fertigkeiten derjenigen, die sie ausgebildet hatte, zusammenzuführen, um Organisationen, Schulen, Regierungen usw. darin zu unterstützen eben jenes friedliche Zusammenleben zwischen den Menschen zu ermöglichen.
  • Im Zentrum der Arbeit des "Avanta Network" steht die Entwicklung und Vermittlung von Verfahren, die zur Erhöhung des Selbstwertgefühls führen, außerdem beschäftigen sich die "Networker" mit der Förderung von Denkmodellen, die das persönliche Wachstum in den Mittelpunkt stellen. Auch arbeiten die Mitglieder an einem Ausbau und an einer Weiterentwicklung zwischenmenschlicher Kommunikationsmuster.
  • Nachdem im Mai 1988 einer ihrer Lebenswünsche, ihre Arbeit in der Sowjetunion zu demonstrieren, in Erfüllung gegangen war, starb sie am 10. September 1988 in ihrem Haus in Palo Alto an Krebs.

Der Ansatz von Satir - Selbstwert und Nutzen des Grundpotentials

Virginia Satirs Anliegen war es, Menschen ihre Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie ihr "Grundpotential" nutzen konnten, und Wachstum und Frieden zu fördern.

„Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies geschieht, entsteht Kontakt“ - Virgia Satir

Menschliche Freiheiten

Ihre Grundhaltung drückte sie in den "Fünf Freiheiten" aus, zu denen sie ihren Patienten verhelfen wollte:

  • Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist,
    - anstatt das, was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.
  • Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke,
    - und nicht das, was von mir erwartet wird.
  • Die Freiheit, zu meinen Gefühlen zu stehen,
    - und nicht etwas anderes vorzutäuschen.
  • Die Freiheit, um das zu bitten, was ich brauche,
    - anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.
  • Die Freiheit, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen,
    - anstatt immer nur auf "Nummer sicher zu gehen" und nichts Neues zu wagen.

Negative Kommunikationsarten

Virginia Satir hat sich intensiv der Kommunikation innerhalb der Familie gewidmet. Das von ihr entwickelte Kommunikations-Modell kennt vier sich negativ auswirkende Kommunikationsarten:

  • Beschwichtigen
    Ich mach' immer alles falsch. - Dazugehöriges Gefühl: Ich muss jeden glücklich machen, damit er mich liebt.
  • Anklagen
    Du machst nie etwas richtig. - Dazugehöriges Gefühl: Niemand schert sich um mich. Solange ich nicht herumbrülle, tut sowieso niemand etwas.
  • Rationalisieren
    Dazugehöriges Gefühl: Ich muss den Leuten zeigen, wie klug ich bin. Logik und gute Gedanken sind das einzig Wahre.
  • Ablenken
    Dazugehöriges Gefühl: Ich werde schon die Aufmerksamkeit bekommen, egal, wie extrem ich mich dafür aufführen muss.

Mehr zu den vier Kommunikationstypen.

Weitere Informationen zu Virginia Satir und ihrer Arbeit

Hier finden Sie umfassende Informationen zu Satirs Modellen und Persönlichkeit.

Wichtige Werke von Virginia Satir

Das Satir-Modell: Familientherapie und ihre Erweiterung

Das Satir-Modell

Virginia Satir glaubte, daß die Menschen das, was ihnen zu erfüllen bestimmt ist, auch tatsächlich erfüllen können; daß sie ihre Möglichkeiten auf positivere, effektivere Weise nutzen und sich mehr Möglichkeiten erschließen können, zu größerer Freiheit und größerer persönlicher Kraft zu gelangen. Das Buch beschreibt Virginia Satirs Überzeugungen, ihre innovativen Methoden zur Herbeiführung von Veränderungen und die Hilfsmittel zur Einleitung von Wachstumsprozessen, die sie über viele Jahre entwickelte und immer wieder verbesserte. Das Buch handelt nicht von Pathologie, sondern von menschlicher Würde, Kraft und der Manifestation des höheren Bewußtseinszustandes.

400 Seiten, Junfermann Verlag; Auflage: 4 (30. Juni 1995)
ISBN 387387167X

Virginia Satir, John Banmen, Jane Gerber

Kommunikation, Selbstwert, Kongruenz: Konzepte und Perspektiven familientherapeutischer Praxis

Kommunikation, Selbstwert, Kongruenz

Grundlage dieses Buches war Virginia Satirs 1975 auf deutsch erschienenes Werk 'Selbstwert und Kommunikation'. Sie hat dieses erfolgreiche, in 12 Sprachen übersetzte Grundlagenwerk kurz vor ihrem Tode um eine Reihe wesentlicher Kapitel ergänzt und die bestehenden Teile gänzlich überarbeitet.

496 Seiten, Junfermann Verlag; Auflage: 9 (1. Januar 1994)
ISBN 3873870185

Virginia Satir

Familientherapie in Aktion: Die Konzepte von Virginia Satir in Theorie und Praxis

Familientherapie in Aktion

Die Konzepte von Virginia Satir werden in diesem Buch zum ersten Mal umfassend und leicht verständlich dargestellt und 'von innen her' beschrieben: Anhand eines ausführlichen Transkripts einer Sitzung kann jeder miterleben, wie Virginia Satir denkt, arbeitet und Veränderungen in Familien möglich macht.

216 Seiten, Junfermannsche Verlagsbuchhandlung; Auflage: 6., Aufl. (1. Januar 2004)
ISBN 3873872749

Virginia Satir, Michele Baldwin