Unbewusste Gewohnheiten verändern mit der Swish-Technik
Kennst du das? Du willst eigentlich keine Chips essen – und doch greifst du zur Tüte. Oder du kaust Nägel, obwohl du dir schon hundertmal gesagt hast, du hörst auf. Genau um solche Automatismen geht es in dieser Folge des NLP Podcasts mit Stefan und Marian. Sie zeigen dir, wie du mit einer der bekanntesten NLP-Techniken, dem Swish, unbewusste Gewohnheiten und Verhaltensmuster auflösen kannst – schnell, wirksam und dauerhaft.
Inhaltsverzeichnis
- Warum wir Dinge tun, die wir gar nicht wollen
- Was ist die Swish-Technik?
- Schritt-für-Schritt-Anleitung der Swish-Technik
- Praxisbeispiele – Vom Nägelkauen bis zum Rauchen
- Warum der Swish funktioniert
- Tipps für die Anwendung
- Swish in Kombination mit anderen NLP-Techniken
- Fazit: Bewusst entscheiden statt automatisch reagieren
Warum wir Dinge tun, die wir gar nicht wollen
Wir alle haben Verhaltensweisen, die wir eigentlich loswerden wollen – Nägelkauen, Rauchen, ständiges Naschen, Scrollen am Handy oder Prokrastination. Das Problem: Diese Handlungen laufen unbewusst ab. Sie sind automatisierte Programme, die irgendwann einmal entstanden sind – oft als Reaktion auf Stress, Langeweile oder Nervosität – und sich dann eingebrannt haben. Der bewusste Wille („Ich will das nicht mehr“) erreicht sie nicht.
Die gute Nachricht: Mit NLP kannst du genau auf dieser unbewussten Ebene arbeiten. Und eine der schnellsten Methoden dafür ist der Swish.
Was ist die Swish-Technik?
Die Swish-Technik ist eine klassische NLP-Methode zur Veränderung von Gewohnheiten und automatischen Reaktionen. Sie ersetzt ein ungewolltes, altes Muster (z. B. Nägelkauen) durch ein attraktives, neues Zielbild (z. B. Gelassenheit, Selbstkontrolle, gepflegte Hände).
Das funktioniert über den visuellen Kanal: Du lernst, dein Gehirn so umzuprogrammieren, dass das alte Reizbild automatisch ein neues, positives Zielbild auslöst – ähnlich wie ein mentaler Dominoeffekt. Sobald du also in die alte Situation kommst, springt im Kopf das neue, erwünschte Bild an – und das alte Verhalten verliert seine Macht.
Schritt-für-Schritt-Anleitung der Swish-Technik
- Finde das Ausgangsbild Überlege, welches Bild oder Gefühl direkt vor deinem unerwünschten Verhalten auftaucht. Beim Nägelkauen könnte das die Hand sein, die sich dem Mund nähert. Beim Chipsessen das Bild der geöffneten Tüte oder der Moment, in dem du sie siehst. Dieses Bild stellst du dir assoziiert vor – also durch deine eigenen Augen.
- Erstelle dein Zielbild Jetzt entwickle ein Bild, das dich zeigt, wie du dich wünschst – frei, souverän, gelassen. Stell dir vor, du bist in einer Situation, in der du stolz auf dich bist, das Verhalten überwunden hast und dich wohlfühlst. Beispiel: Du sitzt elegant beim Dinner, mit gepflegten Händen, selbstbewusst, attraktiv und ruhig. Dieses Bild stellst du dir dissoziiert vor – du siehst dich selbst von außen.
- Verknüpfe die Bilder – der eigentliche „Swish“ Stell dir das Ausgangsbild groß und deutlich vor. In der unteren Ecke taucht dein Zielbild klein auf – hell, leuchtend, attraktiv. Jetzt „swishst“ du: Das Ausgangsbild wird blitzschnell kleiner, dunkler und verschwindet, während das Zielbild groß, hell und klar wird – bis es das ganze mentale Bild einnimmt. Wiederhole diesen Vorgang mehrmals, immer schneller.
- Setze einen Separator Nach jedem Swish unterbrich den Prozess kurz – schau dich im Raum um, atme tief ein. Das verhindert, dass sich die Bilder zu einer Endlosschleife verbinden.
- Teste die Veränderung Stell dir das alte Ausgangsbild noch einmal vor. Wenn der Prozess funktioniert hat, springt automatisch dein Zielbild an – und du merkst: Das alte Verhalten fühlt sich anders an, vielleicht sogar unmöglich.
Praxisbeispiele – Vom Nägelkauen bis zum Rauchen
Stefan erzählt in dieser Folge, dass er selbst früher stark Nägel kaute – bis er den Swish nutzte. Nach wenigen Minuten verschwand die Gewohnheit. Nach einem halben Jahr führte er den Prozess noch einmal durch – und seither war das Thema dauerhaft erledigt.
Andere Beispiele:
- Rauchen: Der Anblick einer Zigarette löst automatisch das Bild deiner Identität als Nichtraucher aus.
- Naschen: Die Schokoladentafel im Supermarkt aktiviert dein Zielbild – schlank, gesund, selbstbewusst.
- Prokrastination: Der Blick auf eine schwierige Aufgabe führt sofort zu deinem Bild als fokussierte, produktive Person.
So wird das Unbewusste zu deinem Verbündeten – statt zum Gegner.
Warum der Swish funktioniert
Der Swish löst keine Magie aus, sondern wirkt, weil er bewusste Kontrolle in unbewusste Abläufe bringt. Das alte Reiz-Reaktions-Muster wird überschrieben – das Gehirn verknüpft ein neues, emotional starkes Zielbild mit dem alten Auslöser. Das heißt: Statt automatisch zu handeln, bekommst du eine bewusste Entscheidungspause. Ob du dann anders handelst, liegt in deiner Hand – aber du hast endlich wieder Wahlfreiheit.
Tipps für die Anwendung
- Wenn du dich schwer tust, dir Bilder vorzustellen, übe zuerst einzelne Schritte – ein Bild heller, größer, kleiner, dunkler werden lassen.
- Mach den Swish in einem entspannten Zustand – ohne Ablenkung.
- Wiederhole ihn lieber kurz, aber regelmäßig – z. B. fünfmal am Stück, an mehreren Tagen.
- Teste das Ergebnis im Alltag – achte auf den Moment, wenn das alte Verhalten früher begonnen hätte.
Swish in Kombination mit anderen NLP-Techniken
Der Swish ist am wirkungsvollsten in Kombination mit anderen NLP-Formaten wie dem Six-Step-Reframing. Dort arbeitest du mit der positiven Absicht hinter einem Verhalten – etwa: „Ich rauche, um mich zu entspannen.“ Wenn diese Absicht aufgelöst oder erfüllt ist, hilft der Swish, die letzten Automatismen zu eliminieren. So entsteht eine ganzheitliche Veränderung – vom Bewusstsein bis ins Unbewusste.
Fazit: Bewusst entscheiden statt automatisch reagieren
Die Swish-Technik ist eine der einfachsten und zugleich effektivsten Methoden im NLP. Sie zeigt, wie schnell wir unser Gehirn neu programmieren können, wenn wir wissen, wie. Anstatt gegen dich selbst zu kämpfen, nutzt du die Kraft deiner inneren Bilder – und schaltest um auf ein neues, gewünschtes Verhalten.
Probiere es selbst aus – und wenn du tiefer in NLP und Veränderungstechniken eintauchen möchtest, findest du auf der World of NLP Plattform Anleitungen, Video-Demos und vollständige Practitioner-Mitschnitte zum Mitlernen.
Häufig gestellte Fragen zur Swish-Technik im NLP
Was ist die Swish-Technik im NLP?
Die Swish-Technik ist eine klassische NLP-Methode, mit der du unbewusste Gewohnheiten und Verhaltensmuster verändern kannst. Dabei ersetzt du ein altes, unerwünschtes Bild – etwa Nägelkauen oder Rauchen – durch ein neues, positives Zielbild, das für das gewünschte Verhalten steht. So wird dein Gehirn neu programmiert, um automatisch auf neue Reize anders zu reagieren.
Wie funktioniert die Swish-Technik Schritt für Schritt?
Du identifizierst zuerst das Bild oder Gefühl, das unmittelbar vor dem unerwünschten Verhalten auftritt. Dann erschaffst du ein positives Zielbild, das dich so zeigt, wie du dich in Zukunft fühlen oder verhalten möchtest. Anschließend lässt du das alte Bild blitzschnell verschwinden („swish“) und das neue groß und hell erscheinen. Nach mehreren Wiederholungen reagiert dein Unterbewusstsein automatisch mit dem neuen Bild.
Wann ist die Swish-Technik besonders hilfreich?
Sie eignet sich hervorragend, um automatische Reaktionen und Gewohnheiten zu verändern – zum Beispiel bei Nägelkauen, Rauchen, ungesundem Essen, Prokrastination oder Nervosität. Überall dort, wo du dich „wie ferngesteuert“ fühlst, kann der Swish helfen, wieder Kontrolle zu gewinnen.
Warum funktioniert die Swish-Technik?
Der Swish nutzt die Funktionsweise deines Gehirns: Es reagiert auf innere Bilder und Verknüpfungen. Wenn du das alte Reizbild mehrfach mit einem neuen, emotional attraktiven Zielbild verbindest, überschreibst du die alte neuronale Verbindung. Dein Gehirn lernt, in Zukunft automatisch das neue Verhalten abzurufen.
Wie oft sollte man die Swish-Technik anwenden?
Ein bis zwei Sitzungen reichen oft aus, um erste Veränderungen zu spüren. Wiederhole den Prozess über mehrere Tage hinweg fünf- bis zehnmal, um die neue Verknüpfung zu festigen. Nach einigen Wochen kannst du den Swish erneut durchführen, um die Veränderung langfristig zu stabilisieren.
Kann ich die Swish-Technik allein durchführen?
Ja, der Swish lässt sich gut als Selbstcoaching-Übung anwenden. Viele Menschen nutzen ihn erfolgreich eigenständig. Wenn du Unterstützung oder tiefere Anleitung wünschst, kann ein NLP-Coach den Prozess gezielt anleiten und individuell anpassen.
Mit welchen NLP-Techniken lässt sich der Swish kombinieren?
Der Swish kann wirkungsvoll mit anderen Methoden kombiniert werden, etwa dem Six-Step-Reframing oder dem State Management. Dadurch werden unbewusste Absichten berücksichtigt und die Veränderung emotional stärker verankert.






