Wie kann man NLP mit Kindern anwenden?
In dieser inspirierenden Podcast-Folge sprechen Stefan und Marian darüber, wie man NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) spielerisch und achtsam mit Kindern anwenden kann – von Kleinkindern bis hin zu Jugendlichen. Sie zeigen anhand vieler lebendiger Beispiele, wie Eltern NLP-Techniken wie Modelllernen, Metaphern, Pacing & Leading oder Ankern im Familienalltag nutzen können, um Ängste zu lösen, Selbstvertrauen zu fördern und Lernen mit Freude zu verbinden. Dabei geht es vor allem um authentische Beziehung, liebevolle Kommunikation und das bewusste Vorleben von Haltungen, die Kinder stärken. Ein wertvolles Gespräch für alle, die Kinder begleiten und ihnen dabei helfen möchten, selbstbewusst und neugierig durchs Leben zu gehen.
Inhaltsverzeichnis
Vorbild und Modelllernen im Familienalltag
Der wohl wichtigste NLP-Grundsatz im Umgang mit Kindern lautet: „Lernen am Modell“. Kinder lernen nicht primär durch Anweisungen, sondern durch das Beobachten ihrer Bezugspersonen. Wenn Eltern gelassen, humorvoll und empathisch mit Herausforderungen umgehen, übernehmen Kinder diese Haltung unbewusst. Stefan und Marian betonen, wie stark die innere Haltung von Eltern auf Kinder wirkt – sei es in der Art, wie sie mit Stress umgehen, ob sie lachen, Mut zeigen oder offen über Gefühle sprechen.
Albert Banduras Konzept des Modelllernens findet hier eine konkrete Anwendung: Kinder spiegeln das Verhalten der Erwachsenen, die sie lieben und bewundern. Das bedeutet, dass Eltern durch ihre Präsenz und Authentizität eine tiefgreifende emotionale Basis schaffen. NLP unterstützt diesen Prozess, indem es Eltern hilft, sich ihrer eigenen Zustände bewusst zu werden und bewusst vorzuleben, was sie ihren Kindern vermitteln möchten – etwa Vertrauen, Neugier und Selbstwirksamkeit.
Metaphern und Fantasiereisen zur Angstbewältigung
Viele Ängste bei Kindern entstehen durch Fantasie – und genau hier setzt NLP an. Durch Metaphern, Geschichten und symbolische Bilder lassen sich Ängste spielerisch transformieren. Marian erzählt etwa von seiner Tochter, die Angst vor Mäusen hatte. Durch eine frei erfundene Geschichte, in der sie selbst zur kleinen Maus wurde, konnte sie ihre Angst in Empathie verwandeln. Dieses Vorgehen nutzt das Prinzip des „Reframings“: Eine Situation wird in einen neuen, hilfreichen Bedeutungsrahmen gesetzt.
Auch sogenannte Gute-Nacht-Metaphern oder Fantasiereisen, in denen Kinder zauberhafte Schutzsymbole oder mutmachende Figuren kennenlernen, wirken tief im Unterbewusstsein. NLP bietet hier eine große Bandbreite an Werkzeugen – von inneren Ankern über Submodalitäten bis hin zur Arbeit mit inneren Bildern. Entscheidend ist, dass das Kind aktiv mitgestaltet: Es erfindet das Happy End selbst, was seine Selbstwirksamkeit stärkt.
Pacing und Leading mit Kindern
Pacing und Leading ist eine der zentralen NLP-Techniken, die sich hervorragend auf Kinder anwenden lässt. Dabei geht es darum, zunächst auf die Welt des Kindes einzugehen („Pacing“), bevor man es sanft in eine gewünschte Richtung führt („Leading“). Wenn ein Kind z. B. laut spielt oder trotzt, kann es helfen, zunächst das Verhalten zu spiegeln oder mitzuspielen, um Resonanz zu erzeugen. Erst danach gelingt die Führung hin zu Ruhe, Kooperation oder einer neuen Aktivität.
Marian erzählt eine anschauliche Geschichte: Statt seinen Neffen vom Lichtschalter wegzuziehen, begann er, den Rhythmus seiner Bewegungen nachzuahmen und leitete ihn dann spielerisch zu einer anderen Handlung über. Kinder spüren, wenn sie ernst genommen werden. NLP-Leading funktioniert deshalb nur, wenn das Pacing authentisch ist – wenn man wirklich in die Welt des Kindes eintritt.
Ressourcen und Erfolgserlebnisse aktivieren
Kinder erleben Frustration schnell, besonders wenn sie etwas Neues lernen. NLP hilft, diese Momente in Ressourcenerlebnisse zu verwandeln. Stefan beschreibt, wie er seinem Sohn durch gezielte Fragen half, eigene Erfolgserfahrungen aus der Vergangenheit zu aktivieren: „Weißt du noch, wie du beim Fußball gelernt hast, mit links zu schießen?“ So verknüpft das Kind den neuen Lernprozess mit bereits vorhandenen Fähigkeiten – eine klassische NLP-Technik der Ressourcenerinnerung.
Eltern können dies täglich nutzen: durch Lob, durch das bewusste Hervorheben kleiner Erfolge oder durch Anker, die an positive Erlebnisse erinnern. Ein gemeinsames Ritual am Abend, in dem man fragt „Was war heute schön für dich?“, kann zu einem kraftvollen Anker für Dankbarkeit und Selbstvertrauen werden.
Lernen und Motivation spielerisch fördern
Lernen soll Freude machen – das ist eine der Kernbotschaften dieser Podcastfolge. Stefan zeigt, wie Mathematik, Sprache und sogar Programmieren durch spielerische Methoden lebendig werden können. Mit einfachen Beispielen aus dem Alltag – Fußballtabellen rechnen, Rutschenwinkel bestimmen oder Würfelspiele spielen – wird Mathematik erfahrbar. NLP nutzt dabei das Prinzip der positiven Verknüpfung: Lernen wird an Neugier, Bewegung und Begeisterung gekoppelt.
Motivation durch Emotion
Kinder lernen nachhaltiger, wenn Emotionen beteiligt sind. Eltern und Lehrer können Lerninhalte emotional aufladen, indem sie Begeisterung zeigen und echte Beziehung aufbauen. Eine liebevolle Verbindung aktiviert beim Kind dieselben neuronalen Netzwerke, die für Freude und Motivation zuständig sind.
Selbstständigkeit und kreative Intelligenz
NLP kann auch helfen, Selbstlernen zu fördern. Kinder, die erfahren, dass sie Dinge selbst entdecken dürfen, entwickeln ein starkes Selbstvertrauen in ihre eigene Denkfähigkeit. Ob beim Programmieren, Basteln oder Geschichten erfinden – die Haltung „Du schaffst das selbst“ ist der Kern echter Lernfreude.
Kommunikation und Achtsamkeit im Umgang mit Kindern
Sprache ist Macht – besonders im Umgang mit Kindern. NLP lehrt, dass Formulierungen unsere Wahrnehmung lenken. Statt „Sei nicht so laut“ hilft etwa „Sprich leise, ich möchte dir zuhören“. Positive, klare und gegenwartsbezogene Formulierungen fördern Kooperation und Verständnis. Kinder verstehen direkte, lösungsorientierte Sprache besser als abstrakte Verbote.
Auch nonverbale Kommunikation spielt eine große Rolle. Wie Virginia Satir lehrte, entsteht Beziehung auf Augenhöhe – buchstäblich. Wenn Erwachsene sich hinknien, Blickkontakt halten und wirklich präsent sind, entsteht Vertrauen. NLP fördert diese Haltung der Achtsamkeit und Präsenz: das bewusste Wahrnehmen der eigenen Emotionen und der Signale des Kindes. So wird Kommunikation zu einem echten Dialog, nicht zu einem Monolog von oben herab.
Die Folge schließt mit einer ermutigenden Botschaft: Kinder sind natürliche Lerner, kreative Forscher und emotionale Wesen. Wenn Eltern und Pädagogen NLP-Techniken mit Herz anwenden, können sie Kinder darin unterstützen, mutig, liebevoll und voller Neugier aufzuwachsen – und damit selbst zu kleinen Meistern der Kommunikation werden.
NLP mit Kindern – Häufige Fragen und Antworten
Was ist NLP und wie hilft es im Umgang mit Kindern?
NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) ist ein Modell für Kommunikation und persönliches Wachstum. Es hilft Eltern, bewusster zu sprechen, zu handeln und emotionale Zustände positiv zu beeinflussen. Kinder profitieren davon, weil sie durch das Verhalten ihrer Bezugspersonen lernen – NLP stärkt dieses Lernen durch gezielte Sprache, Empathie und bewusste Vorbilder.
Wie kann ich NLP nutzen, um Ängste bei meinem Kind zu lindern?
Mit NLP lassen sich Ängste spielerisch transformieren, zum Beispiel durch Metaphern, Geschichten oder Fantasiereisen. Kinder können in ihrer Vorstellung mutige Figuren treffen oder ihre Angst in eine positive Kraft umdeuten. Solche mentalen Bilder stärken Selbstvertrauen und emotionale Stabilität.
Was bedeutet Pacing und Leading bei Kindern?
Pacing heißt, sich zunächst auf die Welt des Kindes einzulassen – also zuzuhören, mitzufühlen und sich auf seine Stimmung einzustimmen. Erst danach folgt das Leading: behutsam führen, ohne zu zwingen. Diese Technik fördert Kooperation, Verständnis und Vertrauen zwischen Eltern und Kind.
Wie fördert NLP Motivation und Lernfreude?
NLP verbindet Lernen mit positiven Emotionen. Wenn Eltern Lerninhalte mit Begeisterung, Bewegung oder Neugier verknüpfen, aktiviert das beim Kind neuronale Netzwerke für Freude und Motivation. So wird Lernen zum spielerischen Erlebnis statt zur Pflichtaufgabe.
Wie kann NLP die Kommunikation in der Familie verbessern?
NLP zeigt, wie kraftvoll Worte wirken. Statt „Sei nicht so laut“ hilft etwa „Sprich leise, ich möchte dir zuhören“. Solche positiven Formulierungen fördern Kooperation und gegenseitiges Verständnis. Auch nonverbale Achtsamkeit – wie Blickkontakt und Körperhaltung – stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind.






