Neue Formate entwickeln mit NLP – Die Kunst des Modelings
Wie entstehen neue NLP-Formate? In dieser Folge des NLP Podcasts von Stefan und Marian geht es darum, wie du selbst eigene Techniken und Formate entwickelst. NLP ist die Kunst des Modelings – also das Lernen von Exzellenz. Aber irgendwann geht es über das Nachahmen hinaus: Du beginnst, selbst Modelle zu schaffen, Dinge zu kombinieren, zu optimieren und Neues zu erschaffen. Erfahre, wie das funktioniert, welche Prinzipien dahinterstehen und wie du deine eigene kreative NLP-Reise startest.
Inhaltsverzeichnis
- NLP als Kunst des Modelings
- Die Veränderungsformel im NLP
- Perspektiven als Schlüssel zur Transformation
- Wie neue Formate entstehen
- Das Enneagramm als Quelle neuer Perspektiven
- Die Dimension der Zeit – Arbeit mit Timeline und Ressourcen
- Beispiele aus der Praxis: Führung, Perspektiven & Innovation
- Tipps für deine eigene Formatentwicklung
- Fazit: NLP als kreative Wissenschaft
NLP als Kunst des Modelings
NLP begann als Modellierungsdisziplin: Bandler und Grinder beobachteten, wie exzellente Therapeuten und Kommunikatoren arbeiteten – und bildeten daraus Strukturen, die jeder lernen konnte. Modeling bedeutet, herauszufinden, was funktioniert, und es dann zu reproduzieren.
Doch NLP wäre keine lebendige Disziplin, wenn es nur bei der Nachbildung bleiben würde. Früher oder später willst du eigene Wege gehen: vorhandene Formate anpassen, neue Ressourcenquellen finden, mehrere Modelle verbinden und so dein eigenes Format entwickeln.
Die Veränderungsformel im NLP
Im Kern ist jedes NLP-Format ein Weg von einem Ausgangszustand (Problem) zu einem Zielzustand (Lösung). Der Schlüssel ist die Ressource, die den Unterschied macht – also das, was fehlt, um den Zielzustand zu erreichen.
Die Grundfrage lautet daher immer: Wie kommt die Ressource hinein? Das kann über Sprache, Bilder, Bewegung, innere Zustände, Erinnerungen, Zeitreisen oder Perspektivwechsel geschehen. Wenn du das Prinzip verstanden hast, kannst du nahezu unendlich viele neue Formate erschaffen.
Perspektiven als Schlüssel zur Transformation
Stefan nennt die Perspektive eine der mächtigsten Ressourcenquellen. Ob du die Situation aus deiner eigenen Sicht betrachtest (1. Position), aus der Sicht des anderen (2. Position) oder als neutraler Beobachter (3. Position) – jede neue Perspektive bringt Erkenntnis.
Doch warum hier aufhören? NLP erlaubt es dir, weit über die drei klassischen Wahrnehmungspositionen hinauszugehen. Du kannst dich z. B. in Tiere hineinversetzen, in fiktive Figuren, Mentoren oder archetypische Rollen – und so auf völlig neue Ideen und emotionale Zugänge stoßen.
Wie neue Formate entstehen
Neue Formate entstehen oft aus einfachen Fragen:
- Was passiert, wenn ich dieses bekannte Format leicht verändere?
- Was, wenn ich es mit einem anderen kombiniere?
- Welche Ressource fehlt noch – und woher könnte sie kommen?
Beispiel: Ein Teilnehmer hat das klassische Modell der drei Wahrnehmungspositionen erweitert. Statt nur Ich, Du und Beobachter bezog er zusätzlich die Perspektive seines Vorgesetzten, seiner Mitarbeitenden und eines externen Beraters ein – fünf Blickwinkel statt drei. Das Ergebnis: ein Format, das besonders für Führungskräfte in Sandwich-Positionen extrem hilfreich ist.
Das Enneagramm als Quelle neuer Perspektiven
In einem weiteren Beispiel nutzt Stefan das Enneagramm als Ressourcensystem. Jede der neun Persönlichkeitsstrukturen repräsentiert eine andere Sicht auf die Welt – vom Perfektionisten (Typ 1) bis zum Friedensstifter (Typ 9). Wenn du dich fragst: Wie würde ein Typ 2 – der Helfer – mein aktuelles Problem sehen? oder Wie würde eine 8 handeln?, bekommst du unmittelbar neue Lösungsansätze.
Diese Übung funktioniert auch mit anderen Modellen wie DISC, MBTI oder Transaktionsanalyse. Entscheidend ist die bewusste Übernahme einer neuen Identitätsperspektive, um Zugang zu bisher ungenutzten Ressourcen zu erhalten.
Die Dimension der Zeit – Arbeit mit Timeline und Ressourcen
Neben Perspektiven spielt die Zeit eine zentrale Rolle. NLP-Techniken wie Timeline-Arbeit, Reimprint oder Change History nutzen den Faktor Zeit als Veränderungsachse. Du kannst Ressourcen aus deiner Vergangenheit reaktivieren, dich in eine mögliche Zukunft hineinversetzen oder die Gegenwart neu deuten. Stefan beschreibt das als eine Art „Ressourcengarten-Hochhaus“: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft × verschiedene Perspektiven × logische Ebenen ergeben eine dreidimensionale Matrix voller Veränderungspfade.
Beispiele aus der Praxis: Führung, Perspektiven & Innovation
Einige Beispiele, die im Podcast genannt werden:
- Tierische Ressourcen: Das innere Tier als Symbol für Stärke, Mut oder Ruhe – eine mentale Begegnung, die Energie schenkt.
- Mentor-Techniken: Dich in den Dalai Lama oder Tony Robbins hineinversetzen, um neue Sichtweisen zu gewinnen.
- Führungskräfte-Formate: Perspektivenerweiterung auf Chef-, Mitarbeiter- und Systemebene.
- Persönlichkeitswechsel: „Werde eine 8“ – bewusst andere Energien und Haltungen einnehmen.
Tipps für deine eigene Formatentwicklung
- ⭐ Beginne einfach. Verändere ein bekanntes Format leicht – z. B. eine zusätzliche Perspektive oder eine Ressource.
- 🎯 Bleib beim Ziel. Jede neue Technik sollte eine klare Wirkung haben – mehr Leichtigkeit, Klarheit oder Motivation.
- 🧩 Teste und optimiere. Entwickle, wende an, beobachte und justiere. NLP lebt vom Feedback.
- 🚀 Kombiniere Modelle. NLP, Enneagramm, Timeline, systemische Arbeit – viele Wege führen zu neuen Erkenntnissen.
- 💡 Halte es flexibel. Kein Format ist in Stein gemeißelt – es darf sich weiterentwickeln.
Fazit: NLP als kreative Wissenschaft
Neue Formate zu entwickeln heißt, die Prinzipien des NLP auf dich selbst anzuwenden – mit Neugier, Experimentierfreude und Mut. Jedes Format beginnt mit einer Beobachtung und einer Frage: Wie funktioniert das? Und wie kann ich es noch besser machen?
Ob du mit Tieren arbeitest, mit Mentoren, Zeitreisen oder Bewusstseinsebenen – jede neue Perspektive ist ein Stück NLP-Evolution. Und wer weiß – vielleicht stammt das nächste große NLP-Format von dir.
Häufig gestellte Fragen zum Thema „Neue NLP-Formate entwickeln“
Was bedeutet „Modeling“ im NLP?
Modeling ist der Kern von NLP. Es bedeutet, die inneren Strategien, Denkmuster und Verhaltensweisen erfolgreicher Menschen zu erkennen und auf andere übertragbar zu machen. So kannst du nachvollziehen, wie jemand denkt, fühlt und handelt – und daraus eigene Lern- oder Veränderungsprozesse ableiten.
Wie entstehen neue NLP-Formate?
Neue Formate entstehen meist durch Kombination, Variation oder Weiterentwicklung bestehender Techniken. NLP liefert die Grundprinzipien: Zielzustand, Ressource, Perspektivwechsel und Integration. Wenn du diese Bausteine verstehst, kannst du neue Wege finden, wie Veränderung leichter gelingt.
Kann jeder eigene NLP-Techniken entwickeln?
Ja. Sobald du die Grundlogik des NLP verstanden hast, kannst du selbst experimentieren. Wichtig ist, dass deine Methode eine klare Struktur hat, eine nachvollziehbare Wirkung zeigt und ethisch verantwortungsvoll eingesetzt wird. Ausprobieren, Feedback einholen und verfeinern sind Teil des Prozesses.
Welche Rolle spielen Perspektiven bei der Entwicklung neuer Formate?
Perspektivwechsel sind eine der stärksten Ressourcenquellen im NLP. Wer eine Situation aus verschiedenen Sichtweisen – etwa als Beobachter, als andere Person oder aus der Zukunft – betrachtet, entdeckt neue Lösungswege. Viele innovative Formate basieren genau auf dieser Vielfalt von Perspektiven.
Was hat das Enneagramm mit NLP zu tun?
Das Enneagramm bietet neun unterschiedliche Sichtweisen auf die Welt. Im NLP kann es genutzt werden, um neue Perspektiven und Ressourcen zu erschließen. Wenn du dich fragst, wie eine andere Persönlichkeitsstruktur dein Thema sehen würde, erhältst du frische Ideen und emotionale Klarheit.
Wie kann ich NLP kreativ in Coaching oder Training einsetzen?
Verwende bekannte NLP-Techniken als Baukasten: Kombiniere sie mit systemischer Arbeit, Timeline, Hypnose oder Persönlichkeitsmodellen. Achte dabei immer auf Zielorientierung, Ethik und praktische Anwendbarkeit. Kreativität im NLP bedeutet, Prinzipien flexibel auf neue Kontexte zu übertragen.






