Geschichte der Hypnose

Hypnose Frühe Kulturen und Hypnose: Hypnose wird seit Jahrtausenden in unterschiedlichen Kulturen und zu verschiedenen Zwecken verwendet. Beispiel: Tempelschlaf im alten Ägypten.

Exorzismus: Der katholische Priester Johann Joseph Gassner (1727-1779) glaubte eines Tages, dass der Teufel von ihm Besitz ergreifen wolle, und wandte daraufhin die Exorzismusriten der katholischen Kirche – ähnlich hypnotischen Suggestionen – mit Erfolg bei sich und später bei anderen an.

Animalischer Magnetismus: Der Deutsche Franz Anton Mesmer (1734-1815) gilt als Wegbereiter der modernen Hypnosetherapie. Nach seiner Theorie sind Krankheiten auf einen animalischen Magnetismus im Organismus zurückzuführen. Eine Kommission konnte dies nicht bestätigen. Seine großen Behandlungserfolge sind jedoch unbestritten und werden auf die suggestive Einflussnahme zurückgeführt. Obwohl falsch, stellt dieser Ansatz die erste wissenschaftliche Annäherung an Hypnose dar.

Hypnose Hypnose Hypnose


James Braid (schottischer Arzt und Chirurg, 1795-1860) prägte den Begriff „Hypnose“: Seit Braid wird die Ursache für Heilungen nicht mehr in der Person des Magnetiseurs und seinen magnetischen Kräften, sondern beim Patienten gesucht.

Charcot (französischer Neurologe, 1825-1893) wandte Hypnose bei Hysteriepatienten mit gutem Erfolg an.

Freud stand der Hypnose in späteren Jahren ablehnend gegenüber, weshalb die Hypnose während Freuds Schaffensperiode weniger populär war.

Abgrenzung der Begriffe

Ein Trance-Zustand ist ein anderer Bewusstseinszustand als der gewohnte. Gewöhnlich ist der Klient dabei eher unbeweglich und richtet die Aufmerksamkeit nach innen auf eine innerlich abgerufene oder erzeugte Erfahrung. Der Trance-Zustand hat nichts mit Schlaf zu tun, kann aber physiologisch nicht gegen Meditation und Entspannung abgegrenzt werden. Allerdings ist Hypnose nicht mit Entspannung gleichzusetzen, da Trance-Phänomene auch ohne körperliche Entspannung erzeugt werden können und die Hypnosefähigkeit im Gegensatz zur Entspannung nicht trainierbar ist. Dennoch ist der Trance-Zustand nicht einzigartig und unterscheidet sich nicht völlig von Alltagstrancen des Wachzustandes, wie z.B. Autobahnhypnose oder das Aufgehen in einem guten Buch. Die von einem Hypnotherapeuten eingeleitete Trance dient jedoch in der Regel einem ganz spezifischen, positiven Zweck.

Hypnose ist die Kunst oder Wissenschaft, einer anderen Person beim Erreichen eines veränderten Bewusstseinszustandes behilflich zu sein. Wir tun das dauernd, doch die Systematik der Methode ist entscheidend. Eines der Hauptwerkzeuge ist die Sprache.

Definitionen„veränderte Bewusstseinszustände“:

  1. Jeder beliebige Bewusstseinszustand, der sich von Deinem gewohnten Zustand unterscheidet.
  2. Ein Bewusstseinszustand, in dem Deine Aufmerksamkeit so intensiv auf ein Objekt oder einen Prozess gerichtet ist, dass jede andere Wahrnehmung ausgeblendet bleibt.
  3. Aktivität der nicht dominanten Hirnhemisphäre.
  4. Ein Bewusstseinszustand, in dem die Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist.

Transderivationale Suche ist der Prozess, in dem zu etwas Gesagtem, Gehörtem oder Gesehenem aus der eigenen Erinnerung und Vorstellung Bedeutungsinhalte gesucht werden, z.B.: „Jeder Mensch kennt Zeiten, in denen er das Gefühl hatte, all die Dinge, wofür er gearbeitet hat, sind wertlos. All das, woran er bisher geglaubt hatte...“