Coaching-Tip: Konstruktive Kritik – Wie man mit Freundlichkeit kritisiert

Konstruktive Kritik
Konstruktive Kritik (Pixabay: © kalhh)

„Super, wie du die Termine vorbereitet hast, aber das nächste Mal bitte doppelt so schnell!“ Was sich erst anhört wie positive Kritik ist im Abgang nicht mehr als eine gefühlte Ohrfeige. Das kennen wir alle, doch wie sieht freundliche und kontruktive Kritik aus? Und wie gestaltet man diese nachhaltig, mit win-win Situation und Lerneffekt mit positivem Gefühl?

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum kritisieren wir überhaupt?
  2. Wie kann man freundlich negativ kritisieren?

Warum kritisieren wir überhaupt?

  • Man möchte eine Änderung im Verhalten anderer Personen herbeiführen, weil man sich selber oder Dritten (z.B. dem Unternehmen) einen Vorteil daraus verspricht.
  • Man möchte erreichen, dass jemand sich oder seine Leistung verbessert, bzw ihm dabei helfen, dies zu erreichen.
  • Man möchte eine Diskussion über die Art und Weise bestimmten Verhaltens herbeiführen. Hier kann es durchaus sein, dass am Ende das Ergebnis zu Tage tritt, dass das Verhalten einer anderen Person korrekt und zielführend war. Die Kritik dient hier also der Überprüfung der eigenen Ansichten.
  • Man möchte jemanden verletzen. Auch das kann natürlich ein Motiv von Kritik sein. Darum soll es aber hier gerade nicht gehen.
  • Man möchte eigene Frustrationen und aufgestauten Ärger loswerden. Manchmal ist auch dies nötig und häufig führt dann eine sachliche Kritik dazu, dass die Fronten geklärt werden und beide beteiligten Seiten in der Folge wieder eine gute Arbeitsebene miteinander haben.
  • Man möchte das eigene Ego stärken. Indem man andere Personen kritisiert, kann man sich selber in eine übergeordnete Lage versetzen. Das kann gut für das eigene Ego sein, jedenfalls auf den ersten Blick.

Wie kann man freundlich negativ kritisieren?

Richtig kritisieren
Richtig kritisieren (Pixabay: © geralt)
  1. Niemanden angreifen
    Wenn die Kritik nicht vorwurfsvoll, sondern sachlich formuliert ist, gelingt es dem Gegenüber einfacher, die Kritik aufzunehmen und umzusetzen.
  2. Über Handlungen und Verhalten sprechen, nicht über Personen.
    Eine Kritik sollte sich niemals gegen eine Person selbst richten, denn jeder Mensch ist von Grund auf „Okay“. Es kann lediglich darum gehen, bestimmte Verhaltensweisen zu kritisieren, was sich in der Auswahl der Worte widerspiegeln sollte.
  3. Niemandem sagen, dass er nicht recht hat oder falsch liegt.
    Denn jeder Mensch hat seine eigene Realität und daher ein unterschiedliches Verständnis von richtig und falsch und einen differenzierten Blick auf die Dinge, geprägt von unterschiedlichen Erfahrungen. Es empfiehlt sich, stehts zukunftsgerichtet freundlich zu kritisieren und dauerthaft bei Geschehnissen in der Vergangenheit zu verharren.
  4. Nicht kritisieren.
    Vor jeder Kritik sollte man abwägen, ob diese Kritik im Moment wirklich erforderlich und zielführend ist. Jemand, der ständig kritisiert, verschießt sein Pulver schnell bei Kleinigkeiten und wird bei wirklich wichtiger, weil zielführender, Kritik dann nicht mehr wahrgenommen, sondern als Dauer-Nörgler abgestempelt. Wichtig ist, dass die nicht erwähnte Kritik keinen unsichtbaren negativen Stempel in der Beziehung zweier Menschen hinterlässt. Eine gute Kritik kann es dann also auch mal sein, nicht zu kritisieren.

Hinweis

Nicht zu vergessen: Es gibt nicht nur negative Kritik. Für das Team und den einzelnen Mitarbeiter, aber auch im Privatleben ist es wichtig positiv zu kritisieren und zu loben, wenn etwas gut gemacht wurde oder man sich über ein Verhalten freut.


Lesen Sie weiter:

Zurück zum Seitenanfang